AFD in den Medien - Wie sollten wir damit umgehen?
Hallo liebe Community.
Ich lurke dieses sub jetzt schon seit ein paar Monaten, und stimme mit einem Großteil von euch überein. Aktuell ist alles fucking gruselig, populismus und WEIT rechte Ideen kommen immer mehr in den Mainstream und bekommen mehr und mehr Stimmen. Amerika steht kurz vor einer autoritären Regierung und es scheint als würde jeden Tag eine unvorstellbare Nachricht die nächste toppen. Die größten Namen aus Silicon Valley hängen alle an Trumps orangenem Schrumpeldick und saugen was das zeug hält (sorry fürs Kopfkino) und einer von ihnen, der übringens extrem schlecht in Path of Exile 2 ist, mischt sich in europäischer Politik ein und gibt Parteien wie der AFD Rückenwind.
Nun zu meinem eigentlichen Anliegen/Gedanken. Ich bin nicht noch nicht 100% von meiner Meinung überzeugt, deswegen werfe ich sie mal hier in den Raum und bin auf eure Meinungen/Antworten gespannt.
Es kommt mir so vor, als wäre die Strategie der Medien über die letzten Jahre gewesen, die AFD so gut es geht zu ignorieren. Meinungen wie: "Man redet nicht mit Nazis" oder "keine Bühne der AFD" waren überall present. Immer wenn eine Talkshow jemanden von der AFD dabei hatte, war das Pushback RIESIG, und eben primär mit den eben genannten Aussagen. Nun sind wir an einem Punkt, wo die AFD sehr realistisch über 20% bei der nächsten Bundestagswahl kriegen kann. Ich erinnere mich noch vor ein paar Jahren, als die AFD 7% geknackt hat. Das war fucking unglaublich für die meisten. Paar Jahre später, und wir sind an einem Punkt wo EIN FÜNFTEL der wählenden sich für die AFD entscheidet. Wie sind wir hier hin gekommen?
Vorweg: Die AFD ist extrem gut in populismus und social media. Andere Parteien sind ehrlich gesagt absolut inkompetent was Kommunikation mit jungen Menschen angeht. Das ist auf jeden Fall einer der Gründe, warum die AFD vorallem bei jungen Männern sehr beliebt geworden ist. Die AFD unterfüttert den Hass der in vielen Teilen der Gesellschaft auf die aktuelle Regierung existiert, und hat Slogans, die sich für viele gut anhören, die allerdings keinen Hintergrund in der Realität haben bzw. um dessen Umsetzung sich niemand, nicht mal die AFD, Gedanken macht.
Okay. Sorry für das lange Intro. Jetzt zu meiner eigentlichen Meinung:
Ich glaube, es war ein Fehler die AFD und dessen Ideen weg zu ignorieren. Die Strategie der letzten Jahre hat offensichtlich nicht funktioniert, wie man an den aktuellen Zahlen sehen kann. Die AFD ist konstant gewachsen und es ist ein wenig wie als würde man einen Hautkrebs mit nem Pflaster überkleben. Man sieht es zuerst nicht, kann es ignorieren, aber irgend wann ist er so Groß und hat gestreut, sodass man ihn 1. nicht mehr ignorieren kann, und 2. es vielleicht zu spät ist.
Ich glaube, wir müssen gegen die AFD in die rhetorische Offensive gehen. Wir müssen die AFD vor ganz Deutschland so darstellen, wie sie sind: Populisten ohne einen Plan mit absurden, absolut hirntoten Ideen. Öffentliche Bloßstellung, Blamage und gottlose Zerstörung ihrer "Argumente". Für alle sichtbar. So brutal, dass sich Leute die die AFD wählen, schämen.
Mir geht es dabei nicht darum, AFD wähler umzustimmen. Ich weiß, dass für ein Großteil von den wirklichen Anhängern der AFD jegliche Hilfe zu spät kommt.
Das Wachstum der AFD impliziert, dass es eine potentielle Zielgruppe und Wählerschafft gibt, die sich ab einem gewissen Punkt dazu entscheidet, statt anderen Parteien die AFD zu wählen. Mein Ziel mit dieser Strategie ist es, die Menschen zu erreichen, die auf der Kippe zwischen AFD und nicht-AFD stehen. Bis jetzt wurde diesen Leuten folgende Nachricht vermittelt:
Die AFD ist böse. Wir reden nicht mit denen. Du DARFST sie nicht wählen.
Während die AFD durch Populismus und große, leere Versprechen, wie ein Krebsgeschwür weiter gewachsen ist und einen "auf der Kippe-Wähler" nach dem Anderen in sich aufgesaugt hat. Jetzt sind wir an dem Punkt, wo das Pflaster nicht mehr reicht und wir die Chemotherapie beginnen müssen.
Ich bin gespannt auf eure Meinungen.
Much love, stay sane and stay safe <3