[Praktikum] Röhrs Eck

Emil Röhr stand mit verschränkten Armen in der Tür von Röhrs Eck und schaute die Straße entlang. Die Morgensonne warf lange Schatten auf das Kopfsteinpflaster, und aus dem Laden duftete es nach frischem Brot und Kräuterbonbons. Alles war vorbereitet: Die Kasse blitzte, das Warenlager war sortiert, und sogar eine kleine Schürze für Ida lag bereit.

Kurz darauf tauchte Ida auf, die Hände in den Taschen, ein wenig skeptisch. „Na, bereit für das Krämerleben?“ rief Emil ihr lachend zu. Sie schmunzelte. „Kommt drauf an, ob es auch Keksproben gibt.“

Und so begann ihr Tag. Zuerst zeigte Emil ihr, wie man die Regale ordentlich auffüllt „Immer mit dem Etikett nach vorne, das Auge kauft mit! Dann ließ er sie Preise kontrollieren. Zwischendurch erklärte er, wie man Stammkunden erkennt Frau Meier nimmt immer drei Packungen Pfefferminztee, und Herr Krüger lässt sich Zeit, bis er den perfekten Apfel gefunden hat.

Beim Kassieren war Ida zunächst unsicher, doch bald tippte sie die Preise ein wie ein Profi. Emil beobachtete sie zufrieden, während er mit Frau Lehmann über das Wetter plauderte. Als mittags kurz Ruhe einkehrte, machten sie eine kleine Pause bei Limonade und Keksen.